Der BERLINER TOTENTANZ _ Eine Konzertperformance _ gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa _ 19:30 Uhr

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20.08.2022
19:30 - 20:45

Berlin Marienkirche, Berlin Berlin


Der Berliner Totentanz und ausgewählte Gesänge

aus Gregorianik und Renaissance

Eine Konzertperformance mit dem Berliner Vokalensemble Vox Nostra

und Claudia Graue (Schauspiel/Gesang)

Samstag, 20. August 2022, 19:30 Uhr in der Marienkirche am Alexanderplatz

Tickets für 25 € / erm. 18 € an der Abendkasse und online zzgl. Vorverkaufsgebühren unter

https://www.eventim-light.com/de/a/60c1d2f5a2027845db431c08/e/62ac2c0e7d2a960f56cfe398/

Das Berliner Vokalensemble Vox Nostra hat zusammen mit der Schauspielerin Claudia Graue eine Konzertperformance erarbeitet, die dem Berliner Totentanz wieder neues Leben einhaucht. Eine Auswahl der spätmittelalterlichen Texte, die sich unter den vielen Figuren des Freskos befinden, werden rezitiert und von Gesängen aus Mittelalter und Renaissance begleitet, die um das Thema „Tanz und Tod“ kreisen.

Vox Nostra Philipp Cieslewicz – Altus, Burkard Wehner – Bariton, Werner Blau – Bass und Tobias Hagge – Bass.

Schauspiel / Gesang: Claudia Graue

Szenische Einrichtung: Norbert J. Skowronek

Musikalische Leitung: Burkard Wehner

Im Eingangsbereich der spätgotischen Marienkirche am Alexanderplatz in Berlin ist einer der seltenen, heute noch erhaltenen Totentänze aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts zu bestaunen. Er ist  – wenn auch stark verwittert – weltweit der längste seiner Art.

Die Geschichte der gemalten Totentänze beginnt 1424 in Paris. Auf den Arkaden im Friedhof von Aux St. Innocents wurde erstmals ein Totentanz dargestellt. Auslöser war sehr wahrscheinlich die große Pestepidemie von 1348-53, der etwa ein Drittel der Bevölkerung Europas zum Opfer fiel. Auch die nachfolgenden unzähligen kleineren Ausbrüche der Epidemie sorgten weiterhin für Angst und Schrecken. Niemand kannte den Grund dieses „großen Sterbens“ und niemand war sicher vor Ansteckung. Die existentielle Erfahrung, dass der Tod allgegenwärtig ist und das Leben eines jeden Menschen täglich bedroht, fand Eingang in die Musik wie im „Media vita in morte sumus“ – Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen und „Ad mortem festinamus – Wir eilen dem Tod entgegen“, Totentanzlied aus dem spanischen Kloster Montserrat um 1390). Auch in der Kunst wurde dieses Thema mannigfach unter dem Titel „danse macâbre“ dargestellt.

Der Tod als Reigen, als Tanz, in den Menschen aller Stände – vom Kaiser bis zum Bettelmann – und Menschen jeden Alters von musizierenden und tanzenden Skeletten hineingezogen werden. Selbst der Papst, der Kardinal, der Bischof und Mönche aller Orden sind zu sehen und werden nicht verschont: tanzend in den Tod. In einer langen Reihe.

Begleitet von ausgewählten einstimmigen liturgischen Gesängen der abgebildeten Mönchsorden und Requiemkompositionen von Johannes Ockeghem und Pierre de la Rue.

Dieses Projekt ist gefördert vom Programm „Ernste Musik – Alte Musik“ der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.